Benedikt Ernst

Kambodscha zählt zu den ärmsten Ländern der Welt (Human Development Index Rank 143 von 188). Auch wenn sich das Land langsam von den Folgen der Kriege, Diktaturen und Besatzungen erholt, ist Armut – insbesondere in den ländlichen Regionen – immer noch weit verbreitet. Hier setzt das Konzept der Mikrofinanzierung an, das in Ländern mit geringer finanzwirtschaftlicher Infrastruktur Kleinstkredite vergibt, um der Bevölkerung die Möglichkeit zu geben, sich nachhaltig selbst zu helfen. Mittlerweile hat das Konzept der Mikrofinanzierung globale Bedeutung erlangt. Als im Jahr 2006 Muhammad Yunus, einer der Mitbegründer der Mikrofinanzbewegung, mit dem Friedensnobelpreis ausgezeichnet wurde, konnte diese Bewegung nochmals verstärkt werden.Zwischen meinem Bachelor in International Business und meinem Master Studium wollte ich zunächst mein erlerntes Wissen in sinnvoller Weise einbringen. Nach diversen Praktika in den Bereichen Banking, Industrie & Handel sowie Unternehmensberatung, wollte ich mich sozial in Asien engagieren, da ich diese Region durch Auslandssemester und andere Aufenthalte bereits kennengelernt hatte. Nach einiger Recherche stieß ich auf das Konzept der Mikrofinanzierung in Kambodscha.

In Kambodscha ist die AMK eines der führenden Mikrofinanz-Institute; und dort habe ich im Jahr 2009 ein dreimonatiges Pro-Bono Praktikum absolviert. Während meines Praktikums bei der AMK konnte ich die Prozesse der Mikrofinanzierung sowohl in der Zentrale als auch in den Dörfern direkt bei den Kunden kennenlernen und gemeinsam mit dem Team Verbesserungen vornehmen. Insbesondere habe ich den Aufbau eines Credit Scoring Modells zur verbesserten Vergabe von Krediten entwickelt, den Implementierungsprozess ausgearbeitet und die ersten Umsetzungschritte angestoßen. Mein Praktikum bei der AMK wurde mir durch die Thomas & Ulla Kolbeck Stiftung finanziell ermöglicht.