Carl Gergs
Wie können Volkswirtschaften Wohlstand schaffen, welcher der breiten Bevölkerung zugutekommt? Traditionell kann der Staat durch steuerliche Umverteilungsmaßnahmen nachträglich für weniger Ungleichheit sorgen. Doch dieser Ansatz setzt erst an, nachdem Ungleichheiten bereits entstanden sind. Es wäre daher wünschenswert, schon im Vorfeld, insbesondere am Arbeitsmarkt, für eine inklusivere Verteilung der Chancen und des Wohlstands zu sorgen.
Ein wesentlicher Hebel für inklusives Wachstum ist die Schaffung von ausreichend gut bezahlten Arbeitsplätzen, zu denen möglichst viele Menschen Zugang haben. Wenn Arbeitsmärkte integrativer gestaltet werden und ein breites Spektrum der Bevölkerung an diesem Wohlstand teilhaben kann, reduziert dies den Bedarf an nachträglicher Umverteilung durch staatliche Eingriffe. Ein solcher Ansatz würde es ermöglichen, die sogenannte „shared prosperity“ – eine geteilte Wohlstandsentwicklung – zu erreichen, bei welcher Wohlstand breit in der Gesellschaft verteilt wird.
In meinem Promotionsprojekt setze ich mich intensiv mit der Frage auseinander, wie sowohl Arbeitsmärkte als auch wirtschaftliches Wachstum inklusiver gestaltet werden können. Mein Fokus liegt insbesondere auf der Analyse der Machtverhältnisse zwischen Arbeitnehmern und Arbeitgebern. Die relative Marktmacht beider Seiten hat sich im Laufe der Zeit verändert, was signifikante Auswirkungen auf Löhne, Arbeitsbedingungen und die Verhandlungsmöglichkeiten der Arbeitnehmer hat. Meine Forschung zielt darauf ab, diese Dynamiken besser zu verstehen und so Lehren für Policymaker zu finden.
Ein weiteres zentrales Thema meiner Forschung ist die Reform der Hochschulfinanzierung. Bildung ist ein Schlüsselfaktor für soziale Mobilität und wirtschaftliche Teilhabe. Dabei untersuche ich, wie unterschiedliche Modelle der Finanzierung von Hochschulen den Zugang zur höheren Bildung beeinflussen und welche Auswirkungen dies auf die sozialen Aufstiegschancen verschiedener Bevölkerungsgruppen hat.
Vor meiner Promotion habe ich meinen Bachelor in Volkswirtschaftslehre an der University of Oxford abgeschlossen, gefolgt von einem Master of Science am University College London. Neben meinem Studium habe ich mich auch aktiv in der Unterstützung von jungen Menschen engagiert, insbesondere durch meine Rolle als Koordinator und Mentor in den Mentoring-Programmen von Project Access und des AMP.